Biographie

Hilary Griffiths wurde in England geboren. Er studierte Mathematik an der Universität von Oxford und Musik in London an der Royal Academy of Musik und dem London Opera Centre, in Siena an der Accademia Chigiana und in Mailand am Conservatorio Giuseppe Verdi. Er wurde Preisträger bei den internationalen Dirigentenwettbewerben, AIDEM, Florenz und Marinuzzi, San Remo.

Sein erstes Engagement führte ihn als Kapellmeister nach Köln, wo er über 300 Opernaufführungen dirigierte und als Direktor des Opernstudios fungierte. Anschließend wurde er Musikdirektor am Theater Oberhausen, und danach Generalmusikdirektor der Stadt Regensburg. Er war auch Chefdirigent an der Staatsoper, Prag, wo er weiterhin als ständiger Gastdirigent tätig ist und bisher zehn Neuproduktionen und über 200 Aufführungen von vierundzwanzig verschiedenen Opern dirigierte. Er war regelmäßiger Gastdirigent an der Kölner Oper und von 1991 bis 2006 Musikdirektor der Eutiner Festspiele, und von 2009 bis 2012 Chefdirigent und musikalischer Oberleiter der Wuppertaler Bühnen. 2020 bis 2022 war er künstklerischer Leiter Klassik bei den Eutiner Festspielen

Mit Konzerten und Opernaufführungen gastierte er u.a. in Berlin (Konzerthaus), Dresden (Semperoper), Hannover, Düsseldorf, Wiesbaden, Dortmund, Bremen, Nürnberg und Basel sowie in Barcelona, den Haag, Eindhoven, Rotterdam, Oslo, Reykjavik, Bogotá, Leeds und Tokyo, und bei den Festspielen von Edinburgh, Camden, Schwetzingen, Wiesbaden, Würzburg, Gmunden, Prag, Litomyšl, Miskolc, Tenerife, Hong Kong und Perth.

Sein Repertoire von mehr als hundert verschiedenen Opern umfasst die gesamte mittlere und spätere Verdi, sowie alle bekannte Opern von Mozart und Puccini. In letzter Zeit hat er sich mit den Werken von Strauss (Salome, Der Rosenkavalier, Ariadne, Intermezzo) und Wagner (Holländer, Tannhäuser, Tristan, Meistersinger) auseinandergesetzt, und setzte Akzente im tschechischem Repertoire (Smetana, Dvorák und Janácek) und bei zeitgenössischer Musik - er dirigierte die deutsche Erstaufführungen von drei Opern von Thea Musgrave, sowie die Uraufführungen von Das Gauklermärchen (Konzelmann/Ende), dem Ballett Lulu (Rota) und die Oper La porta della legge von Salvatore Sciarrino.

Sein sinfonisches Repertoire reicht vom Barock - er ist oft als Cembalist aufgetreten - bis zu den großen Werken des 19. und 20. Jahrhunderts. Besondere Ereignisse in letzter Zeit waren das War Requiem (Britten) in der Rudolfinum, Prag, Mahler 1., Die Planeten (Holst) und die Turangalîla-Symphonie (Messiaen) im Audimax, Regensburg, Bruckner 9. im Regensburger Dom, und Das Lied von der Erde zur 50-jähriges Jubiläum des Orchesters der Staatsoper, Prag. In Köln dirigierte er einen Zyklus aller Sinfonien und Solokonzerte von Beethoven; in Konzerte, die vom Rundfunk übertragen wurden, leitete er das Rotterdam Philharmonischen Orchester, das BBC Welsh Symphony Orchestra, das WDR Rundfunkorchester, das Orquesta Sinfonica de Colombia und die Virtuosi di Praga. Er leitete eine Spanien-Tournee mit dem Kammerorchester der tschechischen Philharmoniker und Japan-Tourneen mit der Staatsoper Prag und dem Theater Oberhausen. Er hat viel zeitgenössische Musik dirigiert, darunter mehrere Uraufführungen und deutsche Erstaufführungen, aber auch Jugendkonzerte, Kinderkonzerte und Konzerte mit Musik aus Operetten und Musicals.

Er hat neulich die ersten modernen Aufführungen von Sinfonien von Pokorny - die er selbst revidiert hat - und eigene Orchestrierungen der französischen Lieder von Wagner dirigiert. Er hat CD-Aufnahmen von Werken von Jommelli und Weber sowie Gesamtaufnahmen von Tiefland, La Bohème (Leoncavallo) und I vespri siciliani eingespielt; eine DVD von Il matrimonio segreto (Regie: Michael Hampe) ist bei EuroArts erschienen und eine Fernsehaufzeichnung von Der Freischütz wurde 2005 von NDR gesendet.

Bei den Opernfestspielen auf Teneriffa hat er Il matrimonio segreto, Die Entführung aus dem Serail, Un ballo in maschera, Rigoletto und Madama Butterfly dirigert. Andere Produktionen der letzten Zeit waren Erwartung für das Festspiel „Prager Frühling“, Porgy & Bess an der Staatsoper Istanbul und dreizehn Neuproduktionen an der Staatsoper Prag, darunter Salome, Tiefland und die tschechische Erstaufführung von Tod in Venedig (Britten). Von 2005 bis 2008 war er Professor und musikalischer Leiter der Opernschule an der Musikhochschule Mannheim. In dieser Zeit dirigierte er u.a. Neuproduktionen von Cavalleria rusticana, Pagliacci, Der Freischütz, Il trovatore und Der Vogelhändler bei den Eutiner Festspielen, Tosca, Carmen, La Bohème und eine neue Produktion von I vespri siciliani an der Staatsoper Prag, Galakonzerte Belcanto in der Oper am Nationaltheater, Mannheim und die Wiederaufnahme von Die verkaufte Braut im Pfalztheater Kaiserslautern. In Eutin war er zuletzt 2010 mit einer Festaufführungen von Beethovens 9. Sinfonie zum 60-jährigen Jubiläum der Festspiele zu erleben.

In Wuppertal hat er u.a. Fidelio, L’Elisir, Hänsel und Gretel, Das schlaue Füchslein, Grechische Passion, Idomeneo, La Bohème, Arabella, Eine florentinische Tragödie, Gianni Schicchi , Falstaff und Der fliegende Holländer dirigiert, auch die Uraufführung von La porta delle legge (Sciarrino), die zur Lincoln Center Festival in New York und zur ‚Festival Iberoamericano de Teatro‘ in Kolumbien eingeladen wurde. In Bogotá leitete er Produktionen von La Cenerentola, Don Pasquale, Le nozze di Figaro, Il barbiere di Siviglia, Madama Butterfly, Cosí fan tutte und Fidelio. 2017 dirigiert er eine Neuinszenierung von Otello am Teatro Colón, Bogotá.

2012 - 2014 gab es Neuproduktionen von Cavalleria/Bajazzo und Tannhäuser, sowie Aufführungen von Nabucco, Aida und Madama Butterfly an der Staatsoper Prag. Eine Produktion von Bluthochzeit in Wuppertal in Januar 2013 wurde von einhelligen begeisterten Kritiken begrüßt und ist als DVD bei WERGO erscheinen. Sinfoniekonzerte in Deutschland, der Tschechei und Kolumbien. Oktober/November 2017 dirigierte er Il barbiere di Siviglia für die English National Opera am London Coliseum und seit 2017 jährliche Produktionen bei der University of Georgia in den U.S.A. 2018 dirigierte er das Sinfonieorchester Hradec Králové zum ersten Mal und kehrte nach Eutin mit einem Galakonzert zurück. 2019 war er wieder an der Kölner Oper mit einer Wiederaufnahme My Fair Lady engagiert, dirigierte Un ballo in maschera und ein Gala für die Eutiner Festspiele und orchestrierte und dirigierte ‚Offenbachs Panoptikum‘ für die Kölner Feiern zum Offenbachs 200. Geburtstag.

September 2020 dirigierte er die erste Aufführungen während der Pandemiezeit an der Staatsoper Prag und kehrte in Juni 2021 dorthin mit Aufführungen von Tosca.

Die Spielzeit 2021 in Eutin war ein voller Erfolg mit ausverkauften Aufführungen von La Bohème, ein Konzert ‚In the Mood‘ mit Musik von Duke Ellington, Leonard Bernstein und anderen, das zum Hit der Saison wurde, und ein Gala: Freischütz-Jubilee, zum 200. Geburtstag der Oper Der Freischütz.

2022 war er Interimsprofessor an der Kunstuniversität Graz und dirigierte dort Albert Herring. In Eutin leitete er eine neue Madama Butterfly und Galakonzerte; zum ersten Mal dirigierte er Sinfoniekonzerte mit dem Leipzig Symphonieorchester. 2023 begann mit einer Produktion von Postcard from Morocco (Dominick Argento) in den USA für das UGA Opera Theatre in Athens, Georgia.

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