Aktuell

Eutiner Festspiele

Sommer 2021

Maestro Griffiths: Ohne Noten durch Puccinis Partitur

Maestro Hilary Griffiths nötigt die Trennung zwischen Graben und Bühne freilich eine dirigentische Elastizität ab, die enorm ist. Wenn er Impulse und Tempovorgaben ins Orchester sendet, beugt er sich flugs hinab, damit ihn auch wirklich alle Musizierenden sehen können. Wenn er indes dem Sängerensemble seine Einsätze gibt, streckt er sich nach oben, damit seine Gesten dort oben präzise wahrgenommen werden können. Der Engländer wechselt traumwandlerisch zwischen den beiden Ebenen, er führt gleichermaßen straff und flott wie mit feinem, atmenden Gespür für das Tempo rubato durch Puccinis Partitur – übrigens, ohne die Noten selbst vor sich liegen zu haben, Griffiths dirigiert auswendig. Die Eutiner Festspiele können sich glücklich schätzen, den einstigen Musikdirektor des traditionsreichen norddeutschen Festivals für die große Opernproduktion des Sommers 2021 gewonnen zu haben. Eigentlich sollte diesmal „Der Freischütz“ aus dem Programm stehen, das romantische Meisterwerk des größten Sohnes der Stadt. Die pandemischen Risiken einer so großen Choroper schienen im Vorfeld kaum kalkulierbar. Der Wechsel zur überschaubar dimensionierteren „La Bohème“ erwies sich als weise. Und im Ergebnis als echter Glücksfall.

Peter Krause, concerti.de

Vollständiger Artikel: https://www.concerti.de/

Standing Ovations für ‘La Bohème‘

Der letzte Ton ist verklungen, das Licht erloschen. Mimi ist tod, Rodolfo zerbrochen und das Publikum zutiest beglückt......Es stimmte alles: die Inszenierung, die Bühne, die Kostüme. Es stimmt die Orchestermusik, die Griffiths unter den, von den Abstandsgeboten vorgegebenen Bedingunen für nur 26 Musiker neu gefasst hat und die sein Versprechen einlöst, dass keine Note fehlen werde....qualitativ unglaublich hochwertigen Geasang...Bravissimi!

Karin Lubowski, Ostholsteiner Anzeiger 2.8.2021

Mit La Bohème gelingt den Eutiner Festspielen ein gelungener und viel umjubelter Auftakt

Was Chor und Orchester angeht, so wusste Dirigent Hilary Griffiths aus der Corona-Not eine Tugend zu machen, indem er die Musiker der Kammerphilharmonie Lübeck auf ein noch vertretbares Minimum reduziert, sodass zwangsläufig beste Voraussetzungen für kammermusikalisches Musizieren gegeben waren. So konnte sich das leichte Parlando der Protagonisten mit einem durchsichtigen Orchesterklang mischen, der eine impressionistische Grundstimmung voller sonst kaum gehörter Details bot – Griffiths verstand sich und seine bestens aufgelegten Musiker weitgehend als sensibel reagierende Partner der jungen Protagonisten...Viel Jubel... Beim frenetischen Beifall durfte vermutlich kein Händchen eiskalt geblieben sein.

Detlef Bielefeld, Kieler Nachrichten 2.8.2021

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